Derzeit finden in der Psychoanalyse viele "Verwandlungen" statt, die sich auch im unterschiedlichen Settings zeigen. Diese Entwicklungen werden einerseits pauschal als "nicht analytisch" beiseite geschoben, andererseits wird die Öffnung der Psychoanalyse hin zu einer "allgemeinen Psychotherapie" ebenso pauschal begrüßt. Was in beiden Fällen fehlt, ist der Versuch, die Grundprinzipien der psychoanalytischen Beziehung und des psychoanalytischen Prozesses zu definieren und sie für die verschiedenen Anwendungsformen "auch ohne Couch" zu beschreiben.
Thea Bauriedl definiert in diesem Buch die Psychoanalyse als Beziehungstherapie und zeigt, wie aus diesem Blickwinkel alte und neue Dimensionen der Psychoanalyse entdeckt werden können. Diese Sichtweise ist hilfreich, wenn man die Genese psychischer Störungen des einzelnen, Beziehungsstörungen in Familien und in allen anderen Formen menschlichen Zusammenlebens untersucht. Aus diesem Verständnis der Ursachen von Beziehungsstörungen entwickelt die Autorin eine konsistene Theorie der Heilungsprozesse in der psychoanalytischen Beziehung - mit und ohne Couch.